Podersdorfer Leuchtturm

Reisebericht Neusiedler See April 2018

31.3.2018

Gina ahnte was auf sie zukam und wollte im Haus erstmal nach oben flüchten. Wir dürfen uns keiner Illusion hingeben, auch das Fahren im Wohnmobil gehört nicht zu ihren Lieblingsbeschäftigungen.

Start in Essen pünktlich um 12 Uhr. Es folgte eine völlig staufreie Fahrt. Pause auf dem Haarstrang, einem der Highlights der Vogelbeobachtung in NRW, aber trotzdem mit Windrädern zugepflastert. Schön ist das nicht und sicher wird hier so mancher Vogel und manche Fledermaus ihr Leben lassen.

Ankunft in Fulda am Stellplatz um 16 Uhr. Die ersten 320km sind geschafft. Der Stellplatz kostet für 24 Stunden 5€ und bei zusätzlichen 2€ für Strom ist es eine preiswerte Übernachtung.

Außerdem liegt der Stellplatz fußläufig günstig zur Altstadt mit seinem äußerst imposanten Dom und den Barockgebäuden um das Stadtschloss. Elke war auch in dem Dom (Gina und ich genossen die Sonne) und kam ganz ergriffen wieder zu uns, da Chor und Orchester in den klanggewaltigen Räumen für das Osterkonzert übten.

Zum Abschluss des Stadtbummels die erste deftige Mahlzeit des Urlaubs mit Schäufele und Schnitzel bei viel zu großen Portionen.

 Es folgte ein Leseabend mit den neu gekauften Vogelbüchern. Nach dem Studium der Bücher werde ich dazu später noch etwas schreiben.

 

1.4.2018

Heute zu Beginn erstmal ein Gedicht (Urheberrecht bei mir):

 

Auf der Fahrt:

 

Die Rhön

ist schön!

Doch bei Regen und Gischt

Da siehste nischt.

Und in Bayern – oh je

wird der Mist auch noch Schnee.

 

Das muss als kultureller Beitrag des Tages reichen ;-).

Heute wären wir schon vor der geplanten Startzeit auf der Piste gewesen, wenn man nicht dreister Weise die angestrebte Autobahnauffahrt gesperrt und uns erstmal 10km über Land geschickt hätte. So war es ein Start mit Hindernissen und so sollte es auch bleiben, denn Aprilwetter ist gerade in der Rhön ergiebig.

Ansonsten muss ich aber mal wieder die Fahrt mit dem Womo loben: Wir fahren damit 100km/h + etwas mehr beim Überholen und haben das Gefühl, die Straße ist frei. Die Raser mit ihren Superautos haben da schon lange das Gefühl von dichtem Verkehr, wenn nicht  gar Stau.

Und noch was: Als Vermesser bin ich ja immer noch der Meinung, dass fahren nach Karte kaum zu toppen ist. Als mich aber ein Fahrer mit Globus im Auto überholte, kam ich ins Grübeln.

Kurz vor unserem Tagesziel war die Autobahn aufgrund eines schweren Unfalls gesperrt. Wir sind frühzeitig abgefahren und haben uns dann ein wenig die Gegend zwischen Regensburg und Straubing angeschaut. Teilweise gewollt (und endlich auch mit bemerkenswerten Vogelbeobachtungen wie Storch und Saatkrähen direkt neben der Schnellstraße, Rauchschwalben über Karpfenteichen und endlich auch dem ersten Rotmilan) und teilweise ungewollt, weil auch die Orientierung mit Straßenkarten irgendwann schwierig wird, wenn man von einer Baustelle in die nächste fährt und die Beschilderung zu wünschen  übrig lässt.

Auf den Stellplatz am Frielingsdorfer See konnten wir nicht, weil der Platzwart keine Hunde auf dem Platz zulässt. Und so sind wir auf dem Campingplatz in Straubing gelandet, den ein gebürtiger Essener von der Margarethenhöhe führt und auf dem uns Wacholderdrosseln (eine Brutkolonie) und Zilpzalp (Elkes erster 2018) begrüßten.

Jedenfalls sind wir durch die Umleitungen und so heute 400km gefahren. Ankunft am Platz gegen 17 Uhr bei Kilometerstand 725.

Zum Thema Vogelbeobachtungen der besonderen Art: In MecPom kann man seit heute einige Vögel aus dem Vogelpark Marloh in der Freiheit besichtigen. Ein schwerer Wintereinbruch mit 30 cm Pappschnee hat  die Volieren zum Einsturz gebracht. Auch ein Seeadler hat die Gelegenheit zum Freiflug genutzt.

2.4.2018

Der Tag begrüßte uns mit Sonnenschein und ich war sehr bald entschlossen, bei ruhiger Verkehrslage nicht wie geplant in Linz den Tag zu beschließen, sondern den Versuch zu wagen, bis zum Neusiedlersee durchzufahren. Und es war eine völlig relaxte Fahrt bei perfektem Fahrwetter. Mit einer Pause im Großraum Linz, wo wir schon um 13Uhr waren, standen wir schon um 17Uhr und bei Kilometerstand 1188 an Ort und Stelle auf dem Campingplatz in Podersdorf. Ein schöner und großer Platz mit Blick auf den See.

Es gab dann wirklich nur noch einen kurzen Spaziergang um in Österreich die erste Mahlzeit bei einer Chinesin einzunehmen. Nun ja, andere Lokalitäten werden folgen.

Auf dem Rückweg dann der erste ornithologische Höhepunkt. Eine Waldohreule flog vor uns über die Straße und setzte sich rufend in einen Baum. Leider ist da nebenstehende Foto mit Blitz entstanden, da die Kamera sich ansonsten weigerte das Bild konturenscharf und naturgetreu abzubilden. Hier muss ich mich mal schlauer machen, wie solche Bilder auch in der Dämmerung gelingen.

3.4.2018

Nach einer ruhigen Nacht am See begrüßte uns der Tag mit Sonne und einem fantastischen Ausblick auf schneebedeckte Berge. Das Eröffnungsfoto dieses Reiseberichtes entstand als 5 Schwäne flach über den See flogen. Außerdem schon am Morgen ein über den See fliegender Grünschenkel.

Unsere kleine Beobachtungtruppe (Elke, Gina und ich) haben heute für ein paar Tage Verstärkung bekommen, denn Meike kam sehr pünktlich um 12:20Uhr mit dem Bus in Podersdorf an Innerhalb von 4 Stunden von Berlin bis an den Neusiedler See … bemerkenswert. Beim Seewirt konnten wir dann sehr entspannt in der Sonne sitzen. Die Haussperlinge in der benachbarten Hecke dienten dabei als Start in die ornithologischen Tage.

Meike hat sich auf dem Campingplatz ein Schlaffass gemietet. Sehr gemütlich!

Schließlich die erste Exkursion am See entlang (der allerdings durch Bebauung oder Naturschutzzone immer in einiger Entfernung bleibt) bis zur Hölle, einem Ortsteil von Illmitz.

Niedlich daselbst die kleinen Magalitzaschweine, laut Erklärungstafel „ein ausgesprochenes Speckschwein“. Jedenfalls die Ansicht war nett, denn der Geruch war schon eher so, dass man nicht unbedingt Appetit auf ein Schweineschnitzel oder durchwachsenen Speck bekam.

Im Laufe des Nachmittags sahen und hörten wir 57 Vogelarten. Besonders schön dabei der Löffler (den Meike sich gewünscht hatte), die Säbelschnäbler (2 x 2 an unterschiedlichen Stellen) und natürlich als Abschluss am Georgshof der Wiedehopf.

Im Naturpark stehen einige Beobachtungstürme. Allerdings sind die Beobachtungsentfernungen doch so, dass ein Spektiv von Vorteil wäre. Die ermatteten Mitreisenden am Fuße des Turmes konnte ich aber gut fotografieren.

Sehr nett auch wieder das Unkenkonzert am Ortsrand von Podersdorf. Hat ja immer was!

Einen Specht, der uns über den Weg flog, konnte ich auf die Schnelle nicht als Blut- oder Buntspecht bestimmen. Die Gelegenheit wird es aber sicher noch geben.

Beim abendlichen Ostereierkitschen erwies sich Elke trickreich als Matador. Mit Bütterkes, Pils und Rotwein haben wir den Abend beschlossen. Er wurde auch nicht besonders lang, da wir von dem „Spaziergang“ alle einigermaßen geschafft waren.

Meike hatte heute dann auch die Waldohreule auf dem Campingplatz. Sie hat hier wohl ihr Jagdrevier.

Morgen werden wir sehen, wie viel Sonne unsere Haut schon am ersten Tag abbekommen hat.

4.4.2018

Ja, die Sonne hatte es am Vortag gut mit uns gemeint. Eigentlich verweigere ich ja immer Elkes Einsatz mit Sonnenmilch in meinem Gesicht, aber da für den heutigen Tag auch Sonne angekündigt war, habe ich es geschehen lassen und mir außerdem den Sonnenhut eingepackt.

Von meinem Frühstücksplatz aus sah ich den Seeadler flach über den See fliegen.

Elke und Gina blieben am Platz. Meike und ich sind mit dem Bus nach Illmitz gefahren um nach dem Besuch des Informationscenters in eleganten Bögen um die Lacken nach Podersdorf zurück zu laufen.

Informationen zu den Lacken, ihrer besonderen Funktion und dem Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel findet man hier: http://www.nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at/lacken.html

Wir hätten den Bus verpasst, wenn ich dem Impuls nachgegeben hätte, den Blutspecht, der sich auf dem Campingplatz schön gezeigt hat, auch zu fotografieren. Ich hoffe, die Gelegenheit ergibt sich noch.

Am Infocenter haben wir ein paar Informationen gesammelt und erste Ansichtskarten gekauft. Aus dem Gebäude kommend erklang eine bekannte Vogelstimme: In völlig ungeeignetem Gelände rief die Tannenmeise. Ein netter Auftakt.

Dann ging es zuerst um die Zicklacke. Die gemeldeten  3 Raubseeschwalben haben wir nicht gesehen, dafür aber die ersten Stelzenläufer, viele Säbelschnäbler (für mich hier ein überraschend häufiger Vogel), einzelne Brachvögel und an einem schönen Rastplatz zeigte sich wunderbar der erste Wiedehopf des Tages. Eine kleine Kutsche, ein riedgedeckter Unterstand und ein Ziehbrunnen verliehen dem Platz ein wenig ungarisches Flair. Nun, Ungarn ist ja nur wenige Kilometer entfernt.

Ein überfliegender Regenpfeifer zeigte sehr schön seine weißen Achseln, was ihn als Goldregenpfeifer kennzeichnete. Etwas irritierend, dass er so alleine unterwegs war.

Neben den Säbelschnäblern sind auch die Knäckenten häufig, genau wie Rohrweihen und, vor allem akustisch, die Fasanen. Sie werden hier ganz sicher zur Jagd gezüchtet.

Schon beim Informationscentrum waren uns die ersten Saatkrähen aufgefallen und an der Westseite der Zicklacke sahen wir dann die Kolonie in einer Weidengruppe. Eine flog mit Beute an uns vorbei.

Wir hatten uns wegen des kräftigen Windes am Morgen gegen eine Fahrradtour entschieden. Auf dem Rückweg von Illmitz hätten wir schönen Rückenwind gehabt … zu Fuß zog es sich jedenfalls. Bei dieser Gelegenheit merkte ich jedenfalls wieder, dass die Probleme mit meinen Gelenken schlimmer werden und längere Wanderungen mein Ding nicht mehr sind. Zum Schluss bin ich auf die Beobachtungstürme am großen und kleinen Stinkersee gar nicht mehr geklettert, da besonders der Abstieg für die Knie kaum noch ging.

Höllenwein

Schön war die Tour aber trotzdem. Besonders das weiche Licht des Nachmittags ließ die vielen Röhrichtbereiche, über denen ein Wiesenweihenweibchen schwebte, leuchten.

Wenngleich an dieser Stelle festzustellen ist, dass wir zwei bis drei Wochen zu früh hier sind. Viele ansonsten sicher häufige Brutvögel sind noch nicht da und so ist es gerade was die Singvögel anbelangt, noch sehr still. Auch die Blaukehlchen (die zum Beispiel im Groote Peel in Holland Anfang April schon kräftig balzen) zeigen sich noch nicht.

Auch heute kamen wir in die Hölle. Im Informationscentrum hatte man mir gesagt, dass dies die niederschlagsärmste Region Österreichs sein soll und der Name so entstanden ist. Die Wüste gibt es bei Podersdorf auch noch als Gemarkungsbezeichnung. Aber es ist gutes Weinbaugebiet.

Völlig geschafft kamen wir in Podersdorf an und wurden schon vor dem Ort von Elke und Gina, die völlig ausgelassen reagierte, begrüßt. Einziges Lokal auf dem Weg: die Chinesin von Vorgestern … daselbst ein kühles Bier. Kein Höllenwein, aber lecker!!!

Durch einen Einwurf zu meinem Reisebericht wird mir gerade (7.4.2018 – 21 Uhr) klar, dass ich fünf weitere Wiedehopfe dieses Tages vergessen habe: An der Zicklacke flogen uns zwei über den Weg und im Wäldchen kurz vor Podersdorf jagten sich rufend drei Wiedehopfe durch die Äste.

Und noch ein Nachtrag: Völlig erschöpft habe ich mich am Abend wohl auf meinen Sitz im Womo fallen lassen ... und genau da lag meine Brille. Erst habe ich sie gesucht und dann in zwei Teilen gefunden. Jetzt habe ich keine Lesebrille mehr.

5.4.2018

Nach dem anstrengenden Vortag war heute erstmal Körperpflege, Schreiben und Relaxen angesagt. Die Vogelwelt musste warten bis zum Nachmittag.

Meike und ich nutzten erneut die komfortable Möglichkeit mit der Gästekarte umsonst den Bus nehmen zu können und fuhren nach Weiden, einem kleinen Ort am Nordostufer des Neusiedler Sees.

Dort waren die ersten Mehlschwalben schon angekommen und bildeten so den Auftakt für die Wanderung durch die NP-Bewahrungszone Zitzmannsdorfer Wiesen. Es gab zwar wieder ein paar schöne erste Blick- und Hörkontakte zu Vogelarten im Nationalpark, aber insgesamt bestätigte sich der Eindruck der letzten Tage, dass wir für manche Vogelarten einfach zu früh dran sind. In wenigen Tagen wird es in diesem Teil des Nationalparks viele singende Nachtigallen geben. So mussten wir uns u.a. mit Schwanzmeisen, Wintergoldhähnchen und Mönchsgrasmücken als Sichtkontakt und Rohrschwirlen, Wasserrallen, Teichrohrsängern und Zwergtauchern, die ich ja zum Glück gut am Ruf erkenne, zufrieden geben. Bei denen wäre es sowieso großes Glück sie in den riesigen Röhrichtflächen zu entdecken.

In den flachen Wasserzonen besonders  auffällig die hohe Zahl an Knäkenten, die zum Teil hier sicher auf dem Durchzug sind. Wir haben in den Kleingewässern am Ostufer des Sees bestimmt schon 200 Knäkenten gesehen.

Blutspecht

Bei der Beobachtung eines Silberreihers, der am See deutlich häufiger ist als der Graureiher, überflogen uns rufend zwei Goldregenpfeifer. Und vor dem Schneeberg aus der Schneeberggruppe auf der anderen Seite des Sees saß ein bildschönes Schwarzkehlchenmännchen, allerdings im Gegenlicht.

Es sollte eigentlich eine kleinere Erkundungstour werden, aber es zog sich dann doch und wir mussten uns zum Schluss sputen, um Elke rechtzeitig um 18 Uhr beim Restaurant „Zur Dankbarkeit“ zu treffen, wo wir ganz köstlich gespeist (Bärlauchschmorbraten!) haben. Auch die Obstbrände waren ausgezeichnet.

Zum ornithologischen Abschluss des Tages ließ sich dann der Blutspecht auf dem Campingplatz doch schön fotografieren. Auf dem Bild sind die Unterschiede zum Buntspecht (fehlender schwarzer Zügel und Unterschwanzdecken rosa statt rot) gut zu erkennen.

6.4.2018

Heute war unter anderem Einkaufen angesagt und so sollte es nur ein kleiner Rundgang um Podersdorf werden, da der Supermarkt genau auf der anderen Seite des Dorfes ist. Für die morschen Gelenke ist der ruhige Tag als Erholung gedacht und bei dem sonnigen Wetter hatte ich Hoffnung auf ein paar schöne Fotos. Außerdem waren für den Nachmittag Lubica und Christoph angekündigt, die im nahen Bratislava wohnen und Freunde von Meike sind.

Gina war außer sich vor Freude, dass wir heute alle zusammen los gingen und sie auf der großen Hundewiese am Ortsrand toben durfte. In Ermangelung anderer Hunde mussten wir herhalten. Meike gehört für sie längst zum Rudel, auch wenn sie sie jeden Morgen erstmal anbellt, wenn sie an die Womotür klopft.

Die Runde führte uns am Georgshof vorbei, in der berechtigten Hoffnung, dort den Wiedehopf noch mal zu sehen. Diesmal hatte Elke auch das Glück. Mit dem Wiedehopffoto wurde es wieder nix. Es gibt ja noch Chancen!

Der Weinanbau ist um Podersdorf allgegenwärtig. Mal sehen, ob wir uns ein paar Fläschchen mitnehmen. Der Pinot Noir bei der „Dankbarkeit“ neulich war jedenfalls ausgezeichnet, wird aber sicher nicht billig sein.

In den Weinfeldern und den Vorgärten grünt und blüht es jetzt jeden Tag mehr. Die Kirschbäume blühen an den windgeschützten Stellen schon, aber es ist zu sehen, dass alle Kirschbaumknospen an den nächsten Tagen aufplatzen werden. Der Frühling ist eine schöne Zeit! Zu Hause natürlich auch!

In einem Garten krähte ein wunderschöner Hahn. Apropos: in den Gaststätten des Seewinkels sind überall „resche“ Backhähnchen zu haben. ;-)

Und in einem Vorgarten stand ein Schild mit Hundebild auf dem zu lesen stand: Nimm ein Sackerl für mein Gackerl. Besser als: Hier ist kein Hundeklo.

Meike war später mit ihren Freunden unterwegs und für uns wurde der Tag beschlossen durch fliegende Fledermäuse, die Waldohreule des Platzes bei der Jagd und einen prächtigen Sonnenuntergang.

7.4.2018

Durch den Besuch von Lubica und Christoph konnte ich heute auf die Tagesexkursion zu den Lacken endlich mal das Spektiv mitnehmen, was bei den zum Teil großen Beobachtungsentfernungen ein klarer Vorteil ist. Allerdings nur, wenn auch die Vögel entsprechend mitspielen. Ob es daran lag, dass an diesem sonnigen Samstag zu viele Menschen in der Gegend unterwegs waren, weiß ich nicht. Jedenfalls waren gleich am ersten Beobachtungspunkt, der Zicklacke bei Illmitz, deutlich weniger Vögel auf den nähergelegenen Wasserflächen, als vor wenigen Tagen, als ich die Säbelschnäbler ja sogar fotografieren konnte. Freundlicherweise kamen uns zwei Haubenlerchen schon auf dem Geländer des Beobachtungsstands entgegen.

Die Haubenlerche ist bei uns zu Hause ein gutes Beispiel dafür, wie schnell derzeit Arten verschwinden. In den Siebzigern waren sie noch regelmäßige Bewohner der Gewerbeflächen und selbst auf Schulhöfen konnte man sie regelmäßig sehen. Heute gilt sie in Nordrhein-Westfalen als ausgestorben. Und für Essen gilt das womöglich bald auch für den Feldsperling.

Der ornithologische Hammer des Tages, nein, wahrscheinlich des Urlaubs, kam an der Langen Lacke. Als ich vom Beobachtungsstand nach Zieseln Ausschau halte, kommt von Süden rufend ein Adler geflogen. Er ist insgesamt sehr dunkel, hat weit aufgefächerte lange Handschwingen und ist in der Größe zwischen Mäusebussard und Steinadler anzusiedeln. Der noch dunklere Flügelbug und die Gesamterscheinung lassen mich erkennen: da zieht gerade ein Schelladler durch. Sensationell! Und die Ziesel können froh sein, dass sie zurzeit noch nicht aktiv sind. Ich war so konzentriert in der Bestimmung des Adlers, dass ich völlig vergaß ein Belegfoto zu machen. Hätten die österreichischen Ornithologen sicher gerne.

Ganz gemütlich auf einer Bank sitzend konnten die Exkursionsteilnehmer mit Fernglas und Spektiv beobachten. Heute war vor allem die Menge der Krickenten auffällig. Leider begann am Nachmittag die Luft zu flimmern und der böige Wind ließ uns die entfernteren Vögel nicht erkennen. Gina hielt inzwischen Siesta.

Auf dem Weg zur Einkehr in St. Andrä konnte Christoph noch sagenhaft billig tanken: Super für 1,13€ - bei unserer Haustankstelle in Essen zeitgleich 1,33€.

Das Lokal „Zur alten Linde“ erwies sich als toller Tipp. Alles was auf den Tisch kam war sehr lecker und mit deutschen Verhältnissen verglichen preiswert. Nach der abschließenden Süßspeise brauchten Elke und ich einen doppelten Zwetschgenbrand.

Die Freunde brachten uns zum Campingplatz zurück und starteten dann mit Meike Richtung Bratislava.

8.4.2018

Der erste Tag allein und schon beginnt wieder das Lotterleben: um 9:45 Uhr sind wir aufgestanden. Es lag aber vielleicht auch daran, dass die für den Tag versprochen Sonne sich erstmal nicht blicken lassen wollte, auch heute ein böiger Wind blies und der Dunst so dicht war, dass man das gegenüberliegende Ufer des Sees nicht sehen konnte. Elke meinte, dass es ein Feeling sei wie am Meer. Aber es ist erneut etwas wärmer geworden.

Und dann sang doch hinter dem Unkenteich die erste Nachtigall. Dieses Erlebnis haben wir jetzt sicher von Tag zu Tag mehr. Auch der erste Trauerschnäpper ist eingetroffen. Sind unsere Exemplare in Essen eher braun-weiß, strahlte dieser in wunderschönem schwarz-weiß. In den Weiden am Graben und im Röhricht flogen mindestens 20 Fitisse herum, die sich auf dem Durchzug mal richtig den Bauch vollschlagen wollten mit all den fliegenden Tieren, die ihrerseits von der Sonne aus den Röhrichthalmen gelockt wurden. Auch die erste Rohrammer (ein Weibchen) war im Schilf unterwegs. Und über den Seerand flog der erste Schwarzmilan des Urlaubs.

Zu den häufigen Vögeln am Neusiedler See gehört der Distelfink. Ein hübscher Bursche, der im  Flug seinen anderen Namen „Stieglitz“ ruft. Er hat so viele Farben, dass diese Geschichte erzählt wird: Als Gott alle Vögel mit Farben versehen hatte, kam zum Schluss der Distelfink und war ganz farblos. Da kratzte Gott aus allen Farbtöpfen die Reste zusammen und so wurde der Stieglitz so bunt. Auf Englisch übrigens Goldfinch=Goldfink.

Am Georgshof hatten wir diesmal mit dem Wiedehopf kein Glück, aber dafür flogen dort zwei Gartenrotschwanzmännchen und ein –weibchen herum. Und am Ortseingang begrüßten uns Tannenmeisen und die ersten Klappergrasmücken.

9.4.2018

Heute begann der Tag schon richtig sommerlich. Selbst der Wind hatte am Morgen schon eine gewisse Milde. Die Natur entwickelt sich sprunghaft und überall grünt und blüht es.

Auf der Hundewiese traf Gina heute zwei andere kleine Hunde und konnte endlich mal ohne Leine Gas geben. Immer wieder nett, wie sie aus vollem Lauf eine „Judorolle“ über die linke Schulter macht und welche Freude ihr das offensichtlich bereitet.

Zu dem einen Hund gehörte eine grauhaarige Wienerin, die als Kontrast zu unseren Jacken nur ein Trägershirt trug. Etwas leichtsinnig, denn die Sonne hat schon ganz schön Kraft.

Am Ortsausgang im Bereich des Georgshofs flog der Wiedehopf über ein Weinfeld und setzte sich freundlicherweise so hin, dass ich ihn fotografieren konnte, wenn auch nicht so ganz klar, da Gegenlicht herrschte und die Entfernung groß war. Er saß im Bereich einer kleinen Hühnerhaltung und ich sah mit dem Fernglas, dass dort in ungewöhnlicher Höhe von ~ 1m eine Steinkauzröhre hing, die vielleicht als Brutplatz dient. Übrigens werden meine Meldungen der Wiedehopfsichtungen im österreichischen Orninetz  automatisch verschlüsselt, was dafür spricht, dass die Brutplätze auch hier geheim bleiben sollen. Am Abend sahen wir noch mal einen Wiedehopf im Bereich der Parkplätze am Strand.

Heute ging es nur bis zum ersten Beobachtungsturm und dort begegneten wir der Wienerin mit Hund wieder. Sie hatte Wasser für den Hund dabei … Gina hat es sich schmecken lassen. Die Frauen haben unten auf der Bank geratscht und ich oben vom Turm beobachtet. Ein Säbelschnäbler und 14 Brandgänse waren die auffälligsten Beobachtungen. Nun ja, die artistische Beuteübergabe bei den Rohrweihen in der Luft ist natürlich auch immer spektakulär.

Täglich kommen jetzt die Zugvögel zurück. War es gestern noch eine stumme Klappergrasmücke, gab es heute schon Klopperei zwischen zwei singenden Exemplaren um den besten Brutplatz.

typische Essensszene

Die daheimgebliebenen Blutspechte, die hier in Europa an ihrer westliche Verbreitungsgrenze leben,   haben die Reviere schon besetzt und auf dem Campingplatz gibt es mindestens zwei Bäume mit Bruthöhlen. Gute Gelegenheiten für Fotos.

Am Abend gönnten wir uns dann ein leckeres Essen (Zwiebelrostbraten mit einem riesigen Berg gerösteter Zwiebeln und ein Schnitzel) beim Seewirt in der Abendsonne. Das nebenstehende Foto zeigt das typische Szenario: Essen und Bier auf dem Tisch und der Hund darunter ... möchte ganz bestimmt kein Bier. Aber es könnte ja was runterfallen. ;-)

 

Podersdorfer Leuchtturm

 

Zum Abschluss dann Sonnenuntergang am Podersdorfer Leuchtturm. Irgendwie schon witzig so ein Turm an einem so kleinen See, dessen durchschnittliche Wassertiefe einen Meter beträgt.

10.4.2018

Freund Dieter hat heute Geburtstag und ich gratuliere auch auf diesem Weg, denn ich bin sicher, dass er das liest.

 

Blutspecht Männchen

Das einzige Foto, das es heute in die Sammlung geschafft hat, ist nochmal ein Blutspecht. Man kann an dem Foto, das ja eigentlich den Vogel nur von hinten zeigt, die Unterschiede zu dem bei uns häufigen Buntspecht gut zeigen: das rote Band am Hinterkopf des Männchens ist breiter, die weiße Fläche daneben nicht durch einen Zügel unterbrochen, die „Unterhose“ ist rosa statt rot und am Schwanz fehlen außen die weißen Punkte fast ganz. Soviel zur kleinen Bestimmungsübung. ;-)

Nach dem Frühstück ein neues Geräusch: Regentropfen klopfen auf das Womodach. Naja, wir müssen zugeben, dass wir sowieso beide keine große Lust auf die kleine Wanderung durch die Zitzmannsdorfer Wiesen hatten, es ja noch geschrieben  und geduscht werden sollte und Planung und Aufräumen angesagt waren. Aber eine Lesebrille habe ich mir noch bei Spar geholt … Jörg sei Dank für den Tipp.

Morgen und übermorgen geht es noch mal per Womo in den Seewinkel, bevor wir am Donnerstagmittag in die Donauauen bei Tulln fahren. Ganz sicher bei den Vögeln ein ganz anderes Artenspektrum.

Bei der Gelegenheit fällt mir ein, dass ich ganz vergaß etwas über das abendliche Froschkonzert aus Richtung der Unkenwiese zu schreiben. Es sind ganz offensichtlich mehrere verschiedene Arten, aber der Laubfrosch dominiert.

11.4.2018

Ziehbrunnen mit Uferschnepfe

Abreise von Podersdorf und geplante Autoexkursion an den Lacken des Seewinkels vorbei. Aber gleich die erste Straße die ich fahren wollte war für Autos gesperrt.

Also weiter zum Informationszentrum und von dort in Richtung Geisselsteller, einem Gebiet mit vielen Zickstellen (kleinen Salzpfannen), an denen man den Vögeln besonders nahe kommt. Unglaublich: noch nie in meinem Leben war ich Säbelschnäblern so nahe wie hier. Auch Seeregenpfeifern, Stelzenläufern, Rotschenkeln, Kampfläufern etc.aufkurze Distanz. Auf dem restaurierten Ziehbrunnen, der ja auch etwas Pusztafeeling aufkommen lässt, saß und rief eine Uferschnepfe. Das ganze Geschehen war echt der erste Volltreffer des Tages. Und immer der Schneeberg im Hintergrund.

An dieser Stelle sei mir der Hinweis erlaubt, dass bei dem Reisebericht immer nur einzelne Fotos zu sehen sind, aber unter Fotografie 2018 deutlich mehr. Es lohnt sich, auch wenn mancher Vogel aus großer Entfernung aufgenommen wurde, was bei meiner Kompaktkamera schon mal zu leichter Unschärfe führen kann.

Hauptziel des Tages war aber die Bewahrungszone Waasen-Hansàg, dass Trappengebiet an der ungarischen Grenze und die „Brücke von Andau“. Hier ein Foto der Brücke und die erklärenden Schilder gibt es auch wieder auf der Fotoseite. An dem Flüchtlingsweg hat irgendwann jemand Skulpturen zum Thema aufgestellt, die mittlerweile aber von Zeit und Witterung sehr mitgenommen sind.

Hausrotschwanz

Neben Regenbrachvogel, vielen Hasen und Rehen und den unvermeidlichen Fasanen haben wir dann auch die Großtrappen gesehen. Leider etwas im Gegenlicht und deshalb sind fast alle Trappenbalzfotos vom nächsten Morgen, wo wir das Licht im Rücken hatten.

Für kleines Geld haben wir dann „bei Gabi“ im Garten noch sehr gut gegessen und der Hausrotschwanz hat auf dem benachbarten Giebel noch brav für ein Foto posiert.

Die Nacht haben wir auf dem Parkplatz am Dorfteich von Andau verbracht, wo das Übernachten im Wohnmobil geduldet wird. Es wurde eine Nacht mit vielen interessanten Tiergeräuschen.

12.4.2018

Trappenbalz

Was für eine Nacht!

Eigentlich habe ich schlecht geschlafen, aber das lag möglicherweise daran, dass es so viele Geräusche gab, die ich zuzuordnen versuchte. Schon am Abend hatte Elke gesagt, dass da etwas sehr ungewöhnlich „singt“. Nach ihrer Beschreibung dachte ich sofort an die Wechselkröten, die ich auf einer legendären Exkursion ans Elbufer mit Jörg gehört hatte. Ich empfehle sehr, sich diese Rufe mal im Internet anzuhören. Eher Vogel als Kröte. Jedenfalls sangen Wechselkröte, Laubfrösche und noch andere Amphibien (ich meine auch die Knoblauchkröte gehört zu haben) munter um die Wette, während ich nicht schlafen konnte. Trotzdem ein Erlebnis.

Was für ein Tagesbeginn!!!

Nach dem Frühstück ging es noch mal zu den Trappen und wir hatten wirklich das Superkino was die Balz anbelangt. Der Hahn klappt dabei wirklich sein Gefieder „auf links“ und sieht zum Schluss aus wie ein riesiger  weißer Federball. Die Hennen sind dagegen klein, blassbraun und kaum zu sehen.

Wie schade!

Auf Empfehlung von „Gabi“ sind wir noch zu Scheiblhofer, dem besten Weingut von Andau, haben uns durch die Verkostung getrunken (ich natürlich weniger, da ich ja noch ein wenig zu fahren hatte) und haben zwei Kartons Wein (Pinot Noir und Grünen Veltiner) mitgenommen. Leider waren ALLE Verkostungsweine gekühlt, sodass der Pino Noir gar keine Chance hatte, sein Bukett zu entfalten.

Was für ein Glück!

Bei der Weiterfahrt kamen wir komplikationslos durch Wien und waren schon mittags in den Donauauen bei Tulln. Nach kurzem Gang an der Donau landeten wir auf einem vorbildlichen Campingplatz. Es scheint eine gute Wahl für das verlängerte Wochenende zu sein.

So ist das Leben: mal ist es gut und mal nicht so gut. Das macht es aber auch aus.

13.4.2018

Auch der heutige Tag begrüßte uns sonnig, wie wir überhaupt bisher unglaubliches Glück mit dem Wetter hatten. Lediglich der stramme Wind machte Elke ab manchmal zu schaffen.

Nach gemütlichem Start in den Tag sind wir schön an der Donau entlang nach Tulln hineingelaufen. Ein wirklich schönes Städtchen mit viel Geschichte. So wurde hier der bedeutende expressionistische Maler Egon Schiele geboren, für den es nicht nur ein eigenes Museum sondern auch einen Rundweg durch die Stadt gibt.

Im Nibelungenlied kommt Tulln vor als erster Treffpunkt für Kriemhild und Etzel. Und die Römer (ebenfalls mit eigenem Museum) hatten unter Marc Aurel am Donauufer ein großes Reiterlager und stationierten hier auch ihre Donauflotte. Damals hieß Tulln allerdings noch Comagena. Tulln ist also eine der ältesten Städte Österreichs.

An der Donau liegt das Schiff „Regentag“, auf dem viele Jahre Friedensreich Hundertwasser sein Zuhause hatte.

Bekannt ist auch die große ökologische Gartenanlage, die schon an der Autobahn beworben wird. Sie werden wir an einem der nächsten Tage genießen.

Heute ging es erstmal in den Ort. Bei sonnigem Wetter saßen wir vor einem österreichischen Kaffeehaus bei einem Eis, leckerer Torte und einem Haferl Kaffee, und schauten den Leuten beim Flanieren zu. Oder beim Demonstrieren: ein dunkelhäutiger Mann protestierte mit einem Plakat gegen die angebliche Willkür der österreichischen Polizei, was ihm prompt eine längere Diskussion mit dieser einbrachte. Aber er blieb!

Zurück auf dem Campingplatz gab es am Abend doch noch etwas Naturkunde. Auf der Suche nach den rufenden Mittelspechten fand ich nur einen Kernbeißer und mit Beginn der Dämmerung kamen tausende von Maikäfern und umflogen die Bäume über uns. Sehr früh im Jahr, wie ich finde, und es deutet sich vielleicht ein Invasionsjahr an, denn alle 3 bis 5 Jahre gibt es besonders viele Maikäfer. Nicht zu jedermanns Freude, denn sie können erhebliche Fraßschäden verursachen.

14.4.2018

Die Bäume hinterm Wohnmobil waren dann am Morgen doch noch nicht kahl gefressen. Ich war fast ein wenig überrascht. Vielleicht haben die später auftretenden Fledermäuse, von denen mindestens zwei große Arten auf die Käfer Jagd machten, dem großen Fressen ein Ende bereitet.

Auf dem Weg zu der ökologischen Gartenmusteranlage starrte Gina plötzlich gebannt auf die Uferbefestigung und so wurden wir auf den pudelnassen Nerz aufmerksam, der sich schnell davon machte. Deshalb gibt es auch nur ein unscharfes Fluchtbild. Mein erster in Freiheit! Allerdings ist nicht sicher, ob es der amerikanische Nerz (Mink) gewesen sein könnte, der sich auch in Österreich angesiedelt hat.

Am Auenweg mehrfach Spuren des Bibers. Einen relativ kräftigen Baum hat man wohl aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht abgesägt, bevor der Biber den finalen Raspelbiss setzen konnte.

In den berühmten Gartenanlagen sind Hunde nicht erlaubt. Da waren die 25 € Eintritt auch keine Überlegung mehr wert.

Also noch gab es noch eine kleine Einkehr in einen Biergarten in Tulln (mit sehr netter Bedienung – vor allem wegen Wasser und Leckerlies für Gina), ein wenig einkaufen in einem der hier häufigen „Spar“-Märkte (gibt es die bei uns eigentlich noch?) und dann mal wieder ein wenig lesen. Auf mein schon erwähntes Buch komme ich am Ende der Reise noch zu sprechen.

Heute hatte die „Taverne“ auf dem Platz aufgemacht und wir fanden nur dank der freundlichen Hilfe einer sehr engagierten Kellnerin noch Plätze. Gina findet solche Lokale toll … es liegt überall fressbares rum.

15.4.2018

Morgens um 4 Uhr bekam ich eine Heuschnupfenattacke vom feinsten. Also bin ich erstmal aufgestanden, habe mir eine Tablette reingepfiffen und auf die Wirkung gewartet. Um 5 Uhr bin ich wieder ins Bett und habe dann prompt bis um 9 Uhr geschlafen.

Eigentlich … … … eigentlich wollte ich heute in die Donauauen. Dann habe ich mich aber wie Elke  zu einem Lese- und Pflegetag auf dem Campingplatz entschieden. Faul ist auch mal schön! Selbst dem immer mal wieder quäkenden Mittelspecht (ersetzt bei ihm das Trommeln) bin ich nicht nachgestiegen. Mittags bin ich lediglich mit Gina eine größere Runde um den Auesee gegangen. Auch auf dieser Seite gibt es Auwaldreste und selbst auf dem Campingplatz findet man gute Bärlauchbestände, ähnlich wie in der  Knoblauchsaue am Rhein.

Der Gang zurück auf dem Deich hatte, wie schon an den letzten Tagen, einen Schönheitsfehler: Auf beiden Seiten der Donau läuft der Donauradweg und die Radler sind zum Teil mit einer affenartigen Geschwindigkeit unterwegs.

Schön für die Radler: In den Orten gibt es fest montierte Servicestationen wie die auf dem Bild. Komfortabel!

Den ganzen Tag war es heute bedeckt und als wir am späten Nachmittag in der Taverne essen gegangen sind, waren wir gerade damit fertig, als die ersten Regentropfen fielen. Glückliche Fügung!

Gina ist absoluter Fan dieses Biergartens. Überall findet sie etwas, das den Menschen vom Tisch gefallen ist. Oder aber Herrchen wird sehnsüchtig belagert, denn der hat ja schon einen Tatterich. ;-)

Zum Abschluss des Tages gab es noch Maikäferkontakt. Auf dem Foto ist gut zu erkennen, warum diese Käferfamilie „Blatthornkäfer“ genannt wird.

Morgen geht es nun weiter ins Herz der Wachau. Hoffentlich ist die berühmte Marillenblüte nicht schon komplett durch.

Diesen Campingplatz in Tulln können wir jedenfalls sehr empfehlen.

16.4.2018

Um 2:22 Uhr in der Nacht wurde ich wach, weil der Regen heftig auf das Wohnmobil trommelte. Gut, dass wir am Abend vorsichtshalber die Möbel schon verstaut hatten.

Erste Station auf dem Weg in die Wachau war Krems. Wir fanden tatsächlich einen Parkplatz nahe der Altstadt und sind ein wenig durch den Ort gebummelt. Viele prächtige Gebäude und eine Fußgängerzone, in der allerdings gerade gebuddelt wird.

Das mit den Parkregeln haben wir nicht sofort verstanden. Alle hatten einen Parkschein oder einen Anwohnerparkausweis, aber warum? Ein netter älterer Herr (also wahrscheinlich so alt wie ich) erklärte uns wo der Parkscheinautomat stand und das die Stadt in Parkzonen aufgeteilt ist. Das stand dann auch schön ausführlich am Automaten, nur Schilder gab es keine.

Speisen

Zum Essen war es uns noch zu früh, auch wenn es einige verlockende Angebote gab. Wir haben uns lediglich ein Brot für den Abend gekauft, denn heute soll es mal wieder meine geliebten Bütterkes geben.

Andere Einkäufe wollten wir auf dem Weg zum Campingplatz in Rossatz erledigen, aber wir waren schneller aus Krems heraus und über die Donaubrücke wie wir gedacht hatten. Und dann kamen einfach keine Geschäfte mehr. Schließlich haben wir so früher als geplant unsere Wachaurundfahrt gemacht: am rechten Donauufer hinunter bis Melk (was wir uns dann bei der Weiterfahrt angucken werden) und dann am linken Donauufer wieder zurück nach Krems, wo wir dann doch noch einen Interspar fanden. Wie sagte Goethe noch: Umwege erhöhen die Ortskenntnis. Und wir haben schon schöne Blicke auf die Wachau genießen können und auch den geplanten Campingplatz gesehen.

Und der liegt wirklich wunderbar. Unser Stellplatz ist direkt am Wasser und genau bis zum Freitag frei, denn dann müssen wir eh mal langsam in Richtung Heimat.

Gina findet den Sand am Platz toll und sehr geeignet für eine Sasse. Und am Abend wird Dürnstein und die Ruine wunderbar beleuchtet.

Am Abend erreicht mich die Nachricht vom Tod meines Kegelfreundes Gerd am 10.4. und es ist ein trauriges Ende eines schönen Tages.

17.4.2018

Nach der letzten Meldung des Vortages natürlich eine durchwachsene Nacht! Es muss in der Einsamkeit der Wachau eine Beileidskarte her.

Den ersten Kuckuck des Jahres vom Vortag habe ich glatt unterschlagen und deshalb sei er heute, nachdem er kurz nach dem Grauspecht rief, nachgetragen.

Gestern und heute auch Gänsesäger über der Donau. Bei meinen Meldungen auf ornitho.at werden auch die sofort verschlüsselt, was dafür spricht, dass die Brutplätze geheim gehalten werden sollen.

Am Anleger von Dürnstein gleich drei Hotelboote. Die Busse sind schon sehr früh auf die Rundreise in die Wachau gestartet. Meins wäre das nicht!

Revierkampf

Übrigens: die Marillenblüte ist tatsächlich durch, aber dafür fangen die anderen Obstbäume an, die Gegend zu verzaubern. Manche Obstbäume blühen aber nicht: die Biber haben zum Teil die Obstbäume in Serie gekillt.

Ein harmolser Spaziergang nach Rossatz wird unvermutet zum Drama: zwei Schwäne kommen auf einem Nebenarm der Donau herangeschwommen und die beiden Hähne fangen einen erbitterten Revierkampf an. Kaum auszuhalten ist, dass der Sieger zum Schluss versucht, den Gegner zu ersäufen, der mit Müh und Not und meiner Hilfe knapp entkommen kann.

Die Beileidskarte bekomme ich im Tante – Emma – Laden in Rossatz. Gegenüber ist das Schloss, bei dem in den Arkaden Mehlschwalben zugelassen sind. Kotbretchen helfen doch!

Dann haben wir noch sehr lecker im campingplatzeigenen Lokal gegessen (und feststellen müssen, dass Gina wirklich alle erdenklichen Hürden im Kontakt zu Menschen einreißt)(na ja, wenn der Koch auch extra mit ein paar Fleischstücken kommt, um die Hunde zu bezirzen).

Was für ein toller Platz mit Blick auf Dürnstein! Und die Hotelboote legen zum Glück auf der anderen Seite an, denn es sind zeitweise drei gleichzeitig und die lassen ihre Generatoren erbarmungslos laufen. Der Geruch und die Geräusche kommen aber nicht bis zu uns.

18.4.2018

Heute hat uns mal ein netter Nachbar am Frühstücksplatz fotografiert. Wie es sich in der Wachau gehört, ein Frühstück mit Marillenmarmelade, von der Campingplatzchefin persönlich zubereitet und lecker.

Marillen war bis zu unserm Urlaub hier für mich die österreichische Variante der Aprikose, ist in Wirklichkeit aber eine vollständig eigene Obstsorte. In vielen Verarbeitungsformen geschätzt, zum Beispiel auch als Marillenbrand.

Mehrfach flogen Gänsesäger über die Donau und schließlich kam beim Frühstück ein Paar vorbei geschwommen. Es gibt wohl Brutpaare in der Gegend, aber die Plätze sind entweder nicht bekannt oder geheim.

Meine Eintragungen bei ornitho.at brachte mir erneut Kontakt mit dem hiesigen Regionalbeauftragten ein, der mich darauf hinwies, dass sowohl der von mir gemeldete Kuckuck wie auch der Grauspecht Brutvögel in der Wachau sind. Von ihm bekam ich auch den Hinweis, dass auch Zipp- und Zaunammer hier brüten. Da werde ich mal ein Auge und Ohr drauf ansetzen.

Bei dem heutigen Rundgang über den Panoramaweg sahen und hörten wir beide Vögel nicht. Überhaupt war es sehr ruhig, sowohl bei der Vogel- wie auch bei der Insektenwelt. Aber, wie wir selber sehen konnten, es wird auch in den Weinbergen kräftig gespritzt. Auch der in Tulln so zahlreiche Maikäfer ist hier (noch) selten.

An einer kühleren Stelle am Weg sahen wir dann doch noch einige wenige blühende Marillenbäumchen. Dort konnten wir schön über die Wachau blicken.

Wirklich häufiger Brutvogel ist in der Wachau der Girlitz, aber auch der bildschöne Distelfink ist häufig zu sehen und zu hören. Beide allerdings im Donautal häufiger als in den Weinbergen.

19.4.2018

Biene an Birne

Der letzte Tag in der Wachau sollte vor allen Dingen der Entspannung, der Pflege und dem Schreiben gewidmet sein. Und natürlich der Literatur (wenn das ein Ostfriese sagt, hat das „ein Geschmäckle“)!

Noch nie habe ich ein Buch gelesen, das näher an dem war, was auch mein Leben entscheidend geprägt hat. Diese Ähnlichkeiten in den Ansichten, dem Erlebten und dem für das Leben erarbeiteten … ich bin fasziniert. Vogelbeobachtung verbindet auch im Geiste!

Ansonsten gab es heute nur kleine Rundgänge mit netten Seitblicken.

Und als ich am Platz nach den Bienen in der Birne gesucht habe, kam ein Ehepaar vorbei und vermutete, dass ich völlig konzentriert auf den Rasenmäherroboter wäre, der auf der Obstwiese sein Werk erledigte. Wer interessiert sich schon für die belebte Natur im Einzelnen. Da ist doch so ein Roboter … .

Deshalb ist es auch kein Wunder, dass so vielen Menschen der Artenschwund ziemlich egal ist oder sie es gar nicht bemerken. Wir fragen uns schon, wer hier die vielen blühenden Obstbäume bestäubt, denn in den Bäumen müsste eigentlich reges Bienenleben herrschen, aber selbst für mein Foto musste ich lange auf eine gute Gelegenheit warten.

Gina ist über dieses Campingleben so glücklich, dass sie völlig ausgelassen durch die Wiesen tollt. Jedenfalls dort, wo wir uns trauen sie laufen zu lassen. Und auch wir sind entspannt und gut erholt.

20.4.2018

Heute war Reisetag ein weiteres Stück die Donau hinauf.

Eigentlich wollten wir ja in Melk einen kleinen Bummel machen, aber als wir gegen 11:30 Uhr dort ankamen war es inzwischen so warm, dass wir auf diese sicher schweißtreibende Aktivität keinen Bock mehr hatten. Und ein Foto der prächtigen Klosteranlage wurde uns auch verwehrt, weil von der anderen Donauseite Reste des Auwaldes den Blick versperrten.

Die Fahrt führte durch sehr unterschiedliche Landschaftsbilder. Leider gab es entlang der Strecke keine Pausenplätze und so war die erste Fahrtunterbrechung tatsächlich ein Einkauf. Danach wollten wir an einem schönen Badesee Gina und uns eine ausgiebige und kühlende Pause gönnen, aber der Aufenthalt von Hunden war aus „veterinärmedizinischen Gründen“ an dieser Stelle verboten.

Maikäfer von vorne und unten

Nun ja, es war ja auch nicht mehr weit bis zu dem angepeilten Campingplatz an der Donauschleife. Aber es verzögerten einige Baustellen die Fahrt (die zeitaufwendigste an der Donaubrücke bei Aschach). Als wir dort endlich durch waren und die Bundesstraße 130 gen Passau erreicht hatten, kamen wir um eine Kurve und mit sehr kurzer Vorwarnung von wenigen Metern war die Straße komplett gesperrt. Umleitung durch das malerische Tal der Aschach, einem flachen Bergflüsschen, wo Wasseramseln und Eisvögel sicher zu Hause sind, aber nur ein Gänsesägermännchen bei der Vorbeifahrt zu sehen war. Dieser hier ganz sicher im Brutrevier. Leider gab es keine Parkbuchten und die Straße selbst war so schmal, dass schon ein entgegenkommender LKW eine gewisse Herausforderung gewesen wäre.

Und als wir die Höhen bei St. Agatha erreicht hatten, gab es wunderbare Blicke über die ersten blühenden Rapsfelder mit schneebedeckten Bergen im Hintergrund. Leider etwas im Dunst, sodass sich ein Foto dort nicht lohnte.

Dafür aber auf unserem letzten Campingplatz in Österreich, dem Terrassencamping Schlögen. Ein kühles Bier, mit Blick auf unseren Standplatz und ein Hotelboot, dass gerade durch die Donauschlaufe fuhr … perfekt! Und den ganzen Abend diesen wunderbaren Blick ins Tal. Heute mal wieder mit reichlich Maikäfern und unserm platzeigenen Buchfink.

21.4.2018

Noch im Bett liegend hörte ich, wie sich in unmittelbarer Nähe Klappergrasmücken in die Quere gekommen waren und Minutenlang zeterten.  Raus aus dem Womo gleich die nächste Überraschung: ein Schwarm von mindestens 20 Kleinvögel fliegt auf dem Platz von Fichte zu Fichte. Alles Tannenmeisen, bei denen ich von Schwarmbildung bisher wirklich nichts wusste.

Zu der Ferienanlage Schlögen gehört auch ein kleiner Hafen. Auf dem Weg zum „Supermarkt“ entstand das nebenstehende Foto, das auch zeigt, dass hier nicht nur arme Schlucker Urlaub machen. Na ja gut: davon sind wir ja auch weit entfernt.

Im Supermarkt hörte ich, dass morgen die Straße von Schlögen nach Passau wg. eines Radlertages gesperrt ist. Unsere Strecke!

Schräg unter uns steht ein Ehepaar aus Landshut, dass ihren kleinen Enkel Laphael (in Wirklichkeit natürlich Rafael, aber er kriegt kein „r“ raus), der uns schon am Vortag gut unterhalten hat. Er ist 5, sehr aufgeweckt und wollte schon am Frühstückstisch von mir wissen, ob wir denn auch morgen nach Hause fahren. Auf meinen Hinweis, dass wir eigentlich morgen fahren wollten, aber die Straße ja gesperrt sei, war er als „reitender Bote“ auf seinem Laufrad unterwegs um Informationen zwischen seinen Großeltern und mir hin und her zu transportieren. Anschließend haben wir uns entschieden, doch morgen noch den ganzen Tag auf diesem schönen Campingplatz zu verbringen und erst am Montag und dann eine größere Strecke zu fahren.

Am Vormittag gab es den vergeblichen Versuch einer Wanderung zum Aussichtspunkt auf die Donauschleife. Auf halber Strecke des Aufstiegs und völlig nassgeschwitzt gaben wir auf und waren schließlich froh, wieder auf dem Uferweg an der Donau zu sein.

Den Rest des Tages haben wir relaxt, diesen Reisebericht komplettiert, gut gegessen und eine kleine Runde im Hafen gedreht.

Die Schleuse in Passau hatte wohl ein Problem, denn erst am Abend kamen regelmäßig Hotelboote aus dieser Richtung. Elke kennt nun die meisten Boote aus den Donaukreuzfahrtanzeigen vom Vorbeifahren und wird demnächst nach dem Blick in die Zeitung immer sagen: „Die haben wir auch gesehen!“

Am Abend rief ein Waldkauz (Grüße an Doris!) und als ich antwortete, riefen daraufhin 2 Männchen und ein Weibchen. Damit bin ich anerkannter Waldkauz.

22.4.2018

Wie vorangekündigt wurde die Bundesstraße am Morgen um 8 Uhr abgeriegelt. Keine Autos mehr und, was bei dieser Straße noch entscheidender ist, auch keine Motorräder, von denen gestern hier schon einige das enge Tal kräftig beschallt haben. Die Motorbootkapitäne waren auch sehr zurückhaltend und so wurde es ein sehr ruhiger Tag und in diesem Sinne ein Geschenk für den letzten Tag in Österreich.

Raphael pendelte am Vormittag immer zwischen seinen Großeltern und uns. So konnten Elke und ich seit Jahren das erste Mal wieder Seifenblasen produzieren und der Knabe hatte seinen Spaß daran, ihnen hinterher zu jagen. Er ist ein sehr offenes und interessiertes Kind und hört durchaus interessiert zu wenn man ihm etwas über Pflanzen und Vögel erklärt. Hoffentlich wird er mit diesen Fähigkeiten umfangreich gefördert. Uns hat er jedenfalls viel Spaß gemacht und ich glaube, wir ihm auch.

Abendstimmung Richtung Deutschland

Am Nachmittag haben wir die autofreie Straße genutzt, zur Gaststätte „Zur blauen Donau“ zu laufen, die nur über die Straße erreichbar ist. Leider zu! Wahrscheinlich hatte der Wirt auch Personalprobleme kommen sehen, weil sein Lokal nicht anzufahren war.

Die Radfahrer hatten also die volle Straßenbreite für sich und trotzdem fuhren einzelne Grüppchen über den Fahrradweg und einzelne Trottel schimpften, weil wir mit Gina auf dem Radweg liefen. Aua!!!

Morgen fahren wir an der Donau weiter, bei Passau erreichen wir dann wieder Deutschland und dann „schaun wir mal“ wie weit uns der erste Fahrtag bringt.

Es kommen die ersten Wolken seit langer Zeit. Dafür gibt es eine fast schon kitschige Abendstimmung mit Fesselballon.

Wir werden diese österreichischen Glückstage in guter Erinnerung behalten!

23.4.2018

Gestern habe ich vom Gasthof „Zur blauen Donau“ das nebenstehende Abschiedsfoto der Tour entlang der Donau geschossen. Rechts sind Hafen und der Campingplatz zu sehen. Und im Gewässer unten rechts zeigte sich endlich rufend und im Vorbeiflug der Eisvogel.

In einer der letzten Nächte hatte ich ein verdächtiges und bekanntes Geräusch gehört und heute sahen wir sie vom Frühstückstisch aus: die ersten Nilgänse in Österreich. Vielleicht sind wir schon zu nahe an Deutschland. Bis Passau sind es nur ~ 40 km.

Um 10:30 Uhr kamen wir schon auf die Piste, fuhren durchs reichlich blühende Donautal und tankten kurz vor der Grenze, was eine gute Entscheidung war, denn auf deutscher Seite war der Diesel mehr als 10 Cent treuerer pro Liter Und Elkes Zigaretten waren auch billiger.

Bei Kilometer 1770 auf dem Tacho fuhren wir wieder völlig unkontrolliert über die deutsche Grenze.

Entspannt und ohne Halt ging es durch Passau (toller Dom!), denn wir wollten vor den angekündigten Gewittern auf dem angepeilten Campingplatz an der Naab ankommen. Daselbst hatten wir gerade den Strom angeschlossen, als es losging. Den Aufbau der Wolken hatten wir vorher schon gesehen. Nach einer Stunde war der Spuk vorbei und die Sonne kam wieder raus … und Gina konnte sich wieder entspannen.

Goldammer Männchen

Auch ein schöner Platz und man hat sicher schöne Möglichkeiten zu wandern. Uns hat eine Goldammer auf einem Holzstoß ganz wunderbar Modell gesessen. Und das fliegende Rüsseltierchen, der Wollweber, war auch so freundlich.

In Tulln trafen wir die Leute aus Hildesheim, die uns diesen Campingplatz empfohlen haben. Hier treffen wir sie wieder. Am Wohnwagen und in der Gaststätte. Nette Begegnungen sind die Würze des Campens.

Vor dem Womo und über der Naab fliegen die Eisvögel.

 

24.4.2018 – das Finale

Grünspecht-Männchen

Eine ruhige Nacht an der Naab und ein leckeres Frühstück im sonnigen „Biergarten“ des Campingplatzes waren der Beginn des finalen Reisetages dieses Urlaubs.

Der Beginn der Fahrt ging schön an der Naab entlang zur Autobahn. Dort standen wir fast perfekt bei Kilometer 2000 der Reise im ersten Stau. Es sollten bis zu Elkes Freundin Gabi in Schlangenbad nahe Wiesbaden noch weitere zwei kapitale Staus folgen. Man kann ja nicht immer Glück haben.

Die Strecke von Wiesbaden bis vor die eigene Haustür war wieder völlig störungsfrei, sieht man einmal davon ab, dass wir auch in diesem Jahr nach sonnigen Urlaubswochen in Essen von Regenschauern begrüßt wurden.

Mehrfach habe ich in diesem Reisebericht von dem Buch geredet. Jedem der an der Natur- und speziell an der Vogelbeobachtung interessiert ist, empfehle ich das Buch „Federnlesen“ von Johanna Romberg. Die dort beschriebenen Glücksmomente, Erkenntnisse und auch Sorgen um die Vogelwelt sind meinem eigenen Erleben sehr nahe. Für die schönen Lesestunden im Urlaub danke ich Johanna Romberg an dieser Stelle ausdrücklich!